Radfernfahrt
Etappe 10
Gipfelsturm.
26.07.2023
In Anbetracht der uns heute bevorstehenden Aufgabe wollten wir schon zeitig aufbrechen. Die Ruhe im Frühstücksraum ließ den Verdacht aufkommen, dass die angehenden Radexperten doch etwas angespannt waren.
Der besondere Charakter unserer letzten gemeinsamen Etappe, kam auch dadurch zum Ausdruck, dass unsere Räder auf Hochglanz gebracht worden waren und wir selbst geschniegelt und gestriegelt am Start standen. Darüber hinaus wussten wir, dass ein Profifotograf am Mont Ventoux auf uns warten würde, um Kristian Bauer, dem Journalisten des Tour Magazins, mit Bildmaterial zu versorgen. Mit ihm war ein mehr oder weniger fester Zeitplan vereinbart worden, den wir mit unserem frühen Start um 8 Uhr einhalten wollten.
Bei strahlend blauem Himmel, angenehm frischen Morgentemperaturen und mäßigem Wind rollten wir frisch ausgeruht unserer Aufgabe entgegen. Unser perfekter Start wurde jedoch schon nach knapp 10 Kilometern durch ein tiefes Schlagloch aufgehalten: Ein schmerzendes Knie, ein plattes Vorderrad, sowie ein Achter im Hinterrad, dazu noch eine verbogene Brems-Schalteinheit waren daraufhin zu beklagen. Musste uns der Pannenteufel auch noch am letzten Tag begleiten? Eine Unmenge an Reißzwecken gaben uns die Antwort. Punaise!! Insgesamt über ein Dutzend perforierter Pneus mussten ausgetauscht werden. Schimpfende und bastelnde Sportkollegen am Wegesrand bestätigten den Verdacht, dass Absicht und Missgunst im Spiel waren. Schnell eilten unsere Begleitengel herbei, unsere Schlauchvorräte wurden aufgefüllt, ein Mantel gewechselt, die Trinkflaschen bei der Gelegenheit aufgetankt und schon konnte es weitergehen.
Bei all der Misere und dem Zeitdruck verloren wir nicht den Blick für die herrliche Landschaft im Tal des Toulourenc nördlich des „Riesen der Provence“, zu dessen Gipfel sich manche Augen immer wieder richteten. Vorbei an noch blühenden Lavendelfeldern näherten wir uns unter tausendfachem Grillengezirpe dem Örtchen Sault, welches unser Startpunkt für den finalen Anstieg war. Von nun an hieß es knapp 1200 Höhenmeter auf 23 Kilometern am Stück zurückzulegen. Noch eine kurze Verpflegung aus den Begleitfahrzeugen und los ging’s!
Die ersten 17 Kilometer bis zum in Radfahrerkreisen äußerts bekannten Chalet Reynard durfte jeder in freier Weise zurücklegen, wobei darauf hingewiesen wurde, dass es keine schlechte Idee sei, denjenigen, die sich beim Anstieg vielleicht etwas schwerer tun könnten, durch Begleitdienste auf dem Rad beizustehen. Dass dies auch tatkräftig von einigen umgesetzt wurde, zeugt von dem tollen Teamgeist, der sich über die letzten 10 Etappen entwickelt hatte.
Bei strahlend blauem Himmel und kräftigem Rückenwind zuckten nun immer wieder Blitze abseits der Straße: Fred, der Fotograf, lauerte jetzt an allen Ecken und Enden, im Graben, zwischen hohen Grasbüscheln und an Bäume gelehnt und lichtete unsere Anstrengungen ab. Sobald wir ihn passiert hatten, sprang er in seinen schicken Elektromustang, überholte uns, um bei der nächsten Gelegenheit wieder eines seiner vielen Objektive auf uns zu richten.
Da sich heute der Gegenwind der letzten Tage hauptsächlich in willkommenen Rückenwind verwandelt hatte, kamen wir gar nicht mal so erschöpft am Chalet Reynard an. Dort versammelten wir uns alle, um uns noch einmal mit Getränken und Süßem aus den Begleitfahrzeugen zu versorgen und erklommen alle gemeinsam in schöner Zweierreihe die letzten 460 Höhenmeter. An Tom Simpsons Denkmal, dem Radfahrer, der 1967 bei der Tour de France nur wenige Meter vor dem Ziel, in Führung liegend, zusammenbrach und verstarb, hielten wir ein letztes Mal an, um ein Erinnerungsbild von unserem Profifotografen schießen zu lassen. Nun machte der „Windige Berg“ seinem Namen alle Ehre und wirbelte kräftig in unseren Reihen. Die Hände fest am Lenker ließen wir uns von unserem großen Ziel nun nicht mehr abbringen und standen tatsächlich schon wenige Pedalumdrehungen später auf 1909 Metern Höhe an unserem Sehnsuchtsort, welch ein Hochgefühl!
Nach einem ausgiebigem Fotostopp auf der Passhöhe, streiften wir wärmende Klamotten über, und flogen kontrolliert gen Malaucène. Dort versammelten wir uns alle und radelten beseelt von diesem Ereignis nach Vaison-la-Romaine zurück.
Nach einer schnellen Dusche mussten schon die Taschen gepackt und die Räder verladefähig demontiert werden. In einer letzten tollen Gemeinschaftsleistung schafften wir es tatsächlich, all unser Gepäck und unsere treuen Drahtesel zu verstauen und konnten pünktlich um 20 Uhr unser Abendessen einnehmen. Gemeinsam ließen wir im schönen Innenhof unserer Herberge die letzten beiden Wochen Revue passieren und blicken müde und stolz auf unsere Leistung zurück.
Daniel Reinholz
Ruhetag 3
Ruhe vor dem Sturm
25.07.2023
Mit der Ankunft in Vaison-la-Romaine hatten wir gestern schon das Gefühl unser Ziel erreicht zu haben. Allerdings hatten wir erst unseren letzten Etappenort erreicht, die Krönung unseres Projektes, die Passhöhe des Mont Ventoux, nehmen wir morgen hoffentlich erfolgreich in Angriff.
Vor dieser besonderen Etappe mit gut 100 Kilometern und 2260 Höhenmetern nutzten wir den dritten Ruhetag, um unsere Energiespeicher in jeder Hinsicht wieder aufzufüllen. Dazu ließen es sich manche am hauseigenen Swimmingpool gut gehen, während andere sich in dem beschaulichen Bächlein der Ouvèze erfrischten. Weitere Möglichkeiten, den Tag zu gestalten, boten die römischen Ausgrabungen, das mittelalterliche Dorf mit seinem Bischofssitz aus dem 15. Jahrhundert oder auch der weithin bekannte dienstägliche Markt im Zentrum Vaisons. Die Kombination dieser Optionen wurde natürlich auch wahrgenommen.
Trotz seiner malerischen Lage und Beschaulichkeit hat Vaison-la-Romaine im Jahre 1992 landesweit traurige Berühmtheit erlangt: Am 22. September verloren 34 Camper durch eine gewaltige Sturzflut von 17 Metern Höhe ihr Leben.
Für uns standen jedoch Erholung, Materialpflege und Spaß im Vordergrund, sodass wir auf einen schönen dritten Ruhetag zurückblicken können und gespannt der Dinge harren, die uns morgen erwarten. Laut Wetterprognose soll der sich aufbauende Mistral, den wir heute schon spüren konnten, auch morgen die Witterung beherrschen. Wir hoffen, dass unser morgiger Gipfelsturm der einzige Sturm des Tages sein möge.
Raphael Rogner
Etappe 9
Gänsehaut bei 39 Grad
24.07.2023
Nachdem wir uns am Vortag heftigem Gegenwind entgegengestemmt hatten, rissen uns heute Morgen murmelgroße Hagelkörner aus dem Schlaf. Wollte etwa der „Windige Berg“ seiner Warnung noch mehr Nachdruck verleihen?
Sobald wir unser Frühstück halbwegs trocken im Schutze eines Treppenaufgangs zu uns genommen hatten, luden uns tatsächlich erste Sonnenstrahlen zur Abfahrt ein. Schon wenige Augenblicke später erkannten wir, weshalb Valence seinen Beinamen, das „Tor zur Provence“ verdient: Sonnenblumen- und Lavendelfelder flogen im Wechsel vor den Höhenzügen des Vercors an uns vorbei. Jetzt fühlten wir uns endgültig in der Provence angekommen. Hellblaue und fliederfarbene Fensterläden an den groben Hausfassaden der schmucken Dörfer ergänzten das Bild.
Kaum hatten wir den Col du Devès überwunden, belohnten wir uns nach der rauschenden Abfahrt in Cléon-d’Andran mit einer Kaffee- und Eispause. So gestärkt setzten wir unsere Etappe fort und bemerkten, wie sich nun immer intensiver zu dem uns wohlbekannten Schweißgeruch zarter Lavendelduft gesellte. Hin und wieder sahen wir durch unsere verschmierten Sonnenbrillen große LKWs, welche die Lavendelernte offen transportierten. Verwundert stellten wir fest, dass diese Transportfahrzeuge die Umwelt nicht in Dieselgeruch, sondern in unglaublich intensiven Lavendelduft hüllten.
Mit dem Col d’Aleyrac stand uns noch eine letzte Prüfung mit knapp 300 Höhenmetern bevor, die wir alle trotz hochsommerlicher Temperaturen von erneut knapp 40 Grad mit Bravour meisterten. Kaum hatten wir diese Kuppe passiert, eröffnete sich uns ein majestätischer Anblick: Weit hinten am Horizont zeichneten sich vollkommen unerwartet bereits die wuchtigen Konturen des Mont Ventoux ab und jagten uns Schauer durch den Körper. DA WAR ER!
Obwohl wir im Laufe der letzten 40 Kilometern traumhafte Landschaften durchfuhren, zog der „Riese der Provence“, der sich mit jedem Kilometer klarer und größer vor uns aufbaute, unsere Blicke immer wieder auf sich.
Nach gut 70 Kilometern erwartete uns eine sorgfältig vorbereitete Mittagstafel in Richerenches, wofür wir uns herzlich bedanken.
Als wir das Ortsschild von Vaison-la-Romaine, unserem heutigen und letzten Übernachtungsort, erblickten, durchströmte uns ein Hochgefühl, welches durch einen beherzten Sprung in den Brunnen am Marktplatz zum Ausdruck kam.
Nach ereignisreichen Tagen blicken wir mit dem morgigen Ruhetag und dem geplanten Gipfelsturm noch zwei weiteren Höhepunkten freudig entgegen. Allein die Aussicht, an den nächsten beiden Tagen nicht packen zu müssen, lässt uns in der letzten Unterkunft, Le Moulin de César, nach diesem nahezu alle Sinne ansprechenden Tag ruhiger schlafen.
Elias Wagner
Etappe 8
Willkommen in der Provence
23.07.2023
Heute gönnten wir uns einen etwas späteren Start, da diese Etappe von 123 Kilometern mit nur 290 Höhenmetern eine relativ leichte werden sollte. Bei zunächst angenehmen Morgentemperaturen folgten wir dem Radweg ViaRhôna und ließen uns von dem Anblick des türkisblauen Wassers der Rhône verzaubern. Mit der Anzahl der zurückgelegten Kilometer stiegen auch die Temperaturen. Die eine oder andere unfreiwillige Dusche durch Bewässerungsanlagen nahmen wir dankbar an. Nach gut 20 Kilometern kamen wir nach Vienne, einer im Römischen Reich äußerst bedeutenden Stadt. Dort besichtigte ein Teil unserer Radgruppe die Kathedrale Saint Maurice sowie den römischen Tempel des Augustus und der Livia.
Nach etwa 75 Kilometern freuten wir uns über die reichlich gedeckte Tafel unseres Mittagspicknicks in Laveyron, vor allem aber über den Wasserkanister, der bei 39 Grad heiß begehrt war.
Die verbleibenden knapp 50 Kilometer die Rhône entlang hätten eigentlich nahezu mühelos zu bewältigen sein sollen. Allerdings mussten wir nun gegen immer stärker aufkommenden Gegenwind ankämpfen und meinten fast, dass der „Windige Berg“ uns seine Gesandten entgegenschickte, um uns von unserem großen Ziel abzubringen.
Tapfer schlugen wir uns zu unserer heutigen Unterkunft, dem Hotel Première Classe in Valence, durch und ließen frisch geduscht den Tag beim gemeinsamen Abendessen und angeregten Gesprächen ausklingen.
Charlotte Kuhne
Etappe 7
Müde Helden
22.07.2023
Radfahren-Duschen-Essen-Schlafen-Essen-Packen-Radfahren: nach sieben Tagen im Sattel fordert dieser Rhythmus trotz zweier Ruhetage seinen Tribut. Der Wunsch nach späteren Startzeiten steht den Helden der Landstraße ins Gesicht geschrieben. Ihr schleppender Gang zum Frühstücksbuffet zeugt von schwerer werdenden Beinen.
Relativ pünktlich versammelten wir uns zu unserem Gruppenfoto, um unser heutiges Tagwerk von 125 Kilometern und 850 Höhenmetern anzugehen. Während die eine Gruppe den sehenswerten Ortskern von Tournus en passant besichtigte, legte die andere Gruppe einen ersten Kulturstop an der romanischen Abteikirche Saint-Philibert ein und gab sich bereits nach 800 Metern Wegstrecke gerne dem Reiz eines schon sehr südfranzösisch anmutenden Cafés hin. Willig war der Geist, ermattet der Körper.
Der Lauf der Saône bestimmte unseren weiteren Weg und führte uns über Mâcon, wo bereits erste Eisportionen konsumiert wurden, nach Beauregard. Dort erwartete uns nach 85 Kilometern das bei 36 Grad dringend benötigte Mittagspicknik. Frisch gestärkt wollten wir nun wieder kräftig in die Pedale treten, was jedoch einem unserer Helden mit seinen stark abgenutzten Radschuhplatten nicht mehr gelang. Dies bedeutete eine technische Pause direkt nach der Verpflegungspause, die nur eine Flussbreite entfernt in Villefranche-sur-Saône erfolgen musste. In einem Fachgeschäft fanden wir glücklicherweise die passenden Teile und nutzten die Wartezeit inmitten von funkelnagelneuen Zweirädern zu intensiver Regeneration.
Nun wollten wir unser heutiges Etappenziel, Lyon, zügig erreichen, spulten mit festem Tritt Kilometer um Kilometer herunter und verloren dabei nicht die Lagen des Beaujolais am westlichen Horizont aus dem Blick. Etwas furchteinflößend wirkte der letzte Anstieg kurz vor Lyon auf unserem Streckenprofil. Diese gut 200 Höhenmeter überwanden wir mit rundem Tritt und wurden bald darauf mit einem herrlichen Fernblick und einer flotten Abfahrt in Frankreichs drittgrößte Stadt belohnt.
Dort passierten die unterschiedlich bildungshungrigen angehenden Radexperten den berühmten Tunnel „mode doux“, das Theater und das Rathaus von Lyon, ein Kriegerdenkmal, den Jakobinerbrunnen sowie das „Musée des Confluences“. Nach diesen Eindrücken waren wir froh, nur wenige Kilometer später unsere heutige Unterkunft, das Hotel Première Classe im Süden der Stadt, zu erreichen. Unsere Abendverpflegung nahmen wir unter freiem Himmel auf dem Parkplatz unseres Hotels ein.
Unserem Begleiter Benny danken wir für seinen wiederholten Einsatz zugunsten der reibungslosen Funktionsfähigkeit unserer Drahtesel!
Janis Fröhlich, Jule Baier
Etappe 6
Tour zur Tour
21.07.2023
Noch bevor wir die heutige Etappe, die mit 143 Kilometern die längste der noch ausstehenden Strecken sein sollte, antraten, hatten wir bereits die erste Hürde genommen: Anstandslos hatten wir die Abnahme unserer Mobil-Homes bestanden, sodass wir ziemlich pünktlich starten konnten.
Während die eine Gruppe den direkten Weg zum Doubs suchte, drehte die andere Gruppe noch eine Besichtigungsrunde in der Innenstadt von Besançon. Neben der Port Noire, einem gallorömischen Triumphbogen aus dem zweiten Jahrhundert, warfen wir einen Blick auf das Geburtshaus von Victor Hugo und betrachteten das beeindruckende Gebäudeensemble mit seinen Arcaden vom Pont Battant aus.
Als wir uns nun ebenfalls auf den Weg zum Euro-Vélo 6 machen wollten, wurde unsere Absicht durch einen explosionsartigen Knall jäh unterbrochen. Das Hinterrad eines unserer Sportsfreunde war in Bruchteil einer Sekunde so platt wie wir am Vorabend unseres Ruhetages. Das vermeintliche Malheur stellte sich als rettende Zwangspause heraus. Während die eine Gruppe fernab vom Schutze der Festungsmauern Vaubans ausgeliefert und sofort bis auf die Knochen durchnässt war, reparierte die andere Gruppe unter einem Torbogen den Drahtesel und entschied sich dafür, den Regenguss in einem Café auszusitzen.
Unsere Begleitengel erhörten den Rettungsruf der vom Regen Heimgesuchten und versorgten sie mit trockenen Radklamotten. Als sich die ersten Sonnenstrahlen wieder blicken ließen, spulten wir Kilometer um Kilometer herunter und verließen nach gut 30 Kilometern unseren liebgewonnenen Doubs. Auf unserem Weg passierten wir verfallende Fabrikanlagen, durchfuhren zahlreiche Dörfer der Franche-Comté und des Jura und hatten noch einen Blick für regionale Kleinode, wie z.B. die Saline Royale in Arc-et-Senans. Als wir eine historische Mühle aus der 18. Jahrhundert besichtigen wollten, wies uns der mehlbestäubte Müller mit Nachdruck darauf hin, dass die Tour de France heute doch in unmittelbarer Nähe Land und Leute in helle Begeisterung versetzen würde.
Dem konnten wir uns nicht entziehen und machten uns ohne lange Diskussion auf den Weg ins nur wenige Kilometer von unserer Originalroute entfernte Aumont, wo wir rechtzeitig genug ankamen, um Werbekolonne in all ihrer karnevalesken Pracht zu bestaunen.
Bald darauf kündigte das Knattern von Helikoptern die Helden der Landstraße an. Unter lautem Beifall flogen sie an uns vorbei und ihrem Ziel im zehn Kilometer entfernten Pouligny entgegen. Ihnen sollten wir es gleichtun, um noch vor Einbruch der Dunkelheit das heutiges Etappenziel unserer eigenen Tour de France, Tournus, zu erreichen. Angefeuert von den Passagieren uns überholender Autos durchkämmten wir das wellige Terrain mit beflügeltem Tritt. Da unser Mittagspicknick der Tour de France zum Opfer gefallen war, wollten wir den nächstbesten Supermarkt zur Nahrungsaufnahme aufsuchen. Bereits nach 40 weiteren Kilometern sollten wir in dieser doch recht verlassenen Gegend fündig werden. So gestärkt flogen wir im Abendlicht dem malerischen Zielörtchen entgegen. Die 30 Extrakilometer nahmen wir für das einmalige Erlebnis der Tour de France gerne in Kauf.
Zu später Stunde rollten wir auf dem Campingplatz ein, und tauschten uns bei Pizza und dringend nötigen Getränken untereinander über die vielfältigen Erlebnisse des heutigen Tages aus.
Kilian Graef
Ruhetag 2
ASICS: Anima sana in corpore sano / Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper
20.07.2023
Heute konnten die müden Helden der Landstraße fast nach Belieben ausschlafen, da das Frühstücksbuffet bereits ab 12.30 Uhr konsequent abgeräumt werden sollte. Während an normalen Etappentagen bereits ab 7 Uhr reges Treiben herrscht, war unser heutiges Nachtquartier bis weit in die Vormittagsstunden hinein in himmlische Ruhe gehüllt. Erste Lebenszeichen vernahmen die Betreuer, nachdem sie ausgiebig und ungestört gefrühstückt hatten.
Nach und nach erschienen schmaläugige, verquollene Radsportler und steuerten schleppenden Schrittes mit traumwandlerischer Sicherheit das Frühstücksbuffet an. Wie gut es doch tut, auch einmal selbstbestimmt in den Tag hineinzuleben! Heute wollen wir Körper und Geist eine wohlverdiente Ruhepause gönnen. 140 Kilometer pro Tag und sieben Stunden auf dem Sattel bedeuten doch eine enorme Belastung.
Nun widmeten wir uns hingebungsvoll unseren Drahteseln, spülten Staub, Schweiß und Zuckerhaltiges von ihrem Gestell, pflegten und schmierten sie sorgfältig, damit sie uns auch die zweite Hälfte unserer Strecke leicht und sicher zu unserem Ziel tragen mögen.
Doch nun sollten wir selbst im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit stehen: Einige radelten in die nahe gelegene Geburtsstadt Victor Hugos und erfrischten sich im kühlen Nass des Doubs, nachdem sie vorher die sehenswerte Innenstadt besichtigt hatten. Andere ließen es sich auf der Veranda ihrer Bungalows gut gehen, wiederum andere zeigten ihre Radlerstreifen im direkt angrenzenden Freibad.
Den Tag ließen wir mit individuell zubereiteten Köstlichkeiten ausklingen, besprachen noch den Ablauf des kommenden Tages, der uns weitere 140 Kilometer näher ans Ziel bringen wird.
Noch eine stärkende Nacht, dann werden wir ausgeruht und offen für Neues in frisch gewaschenen Radklamotten pünktlich um 8.30 Uhr in die Pedale treten.
Sophia Becker, Emilie Endlich
Etappe 5
Pünktlich um sieben Uhr versammelten sich die meisten Radfernfahrer, um sich in der idyllischen Atmosphäre des Parkplatzes hinter unserem Hotel, mit den für die heutige Tagesetappe nötigen Kalorien zu versorgen, sollten doch 141 Kilometer, mit allerdings nur 450 Höhenmetern, bewältigt werden. Andere schlenderten mit reichlich Verspätung zum Frühstücksbuffet, was in Zukunft nicht mehr passieren wird.
Nach dem obligatorischen Gruppenfoto begannen wir unser inzwischen zur Normalität gewordenes Tagwerk: Den Straßen- und Verkehrsverhältnissen angepasst bewegten wir uns zunächst geschickt in Einer- oder Zweierreihe mit laut gegebenen Kommandos durch das stark verzweigte Wegenetz von Mulhouse, bevor wir auf den nächsten 60 Kilometern wieder dem uns inzwischen wohlbekannten Canal du Rhône au Rhin folgten. Vorbei an zahlreichen hübsch herausgeputzten Schleusenwärterhäuschen, an vor Anker liegenden Hausbooten und potenziellen Einkehrmöglichkeiten, steuerten wir unser Mittagspicknick in Saint-Maurice-Colombier an und nahmen dabei die freudig verwunderten Blicke von gleichgesinnten Sportgenossen und Freizeitkapitänen wahr und erwiderten deren Grüße. Dort wurden wir nach 80 Kilometern bereits von unseren beiden Begleitengeln, jetzt noch in der Fahrzeugkombination „Sharan-Mietwagen“, an einem schattigen Plätzchen erwartet. Sobald die tapferen „angehenden Radexperten“ ihren Weg Richtung Süden fortsetzten, machte sich einer unserer Begleiter in entgegengesetzter Richtung auf den Weg nach Kehl, um sein schmerzlich vermisstes „Michael-Mobil“ wieder voll einsatzbereit in Empfang zu nehmen.
Die verbleibenden 60 Kilometer wurden vom mäandernden Lauf des Doubs vorgegeben: Flach war die Strecke, gleichmäßig der Tritt. In nahezu meditativer Weise legten wir Kilometer um Kilometer zurück und ließen uns von der Schönheit der bewaldeten Höhenzüge, die diesen Flusslauf umrahmen, gefangen nehmen. Sich global bemerkbar machende Gesäßpartien sowie diverse nicht näher zu qualifizierende Wehwehchen ließen den Wunsch, unser heutiges Tagesziel, Camping de Besançon-Chalezeule vor den Toren der UNESCO-Weltkulturerbestadt Besançon, in uns stärker werden.
Nachdem wir unsere Mobilhomes bezogen und uns von Schweiß, Staub und Sonnencreme befreit hatten, bereiteten wir alle unser heutiges Abendmahl vor, das wir gemeinsam an einer langen Tafel zu uns nahmen. Sehr zu unsere Freude kam Michael zu später Stunde mit seinem Fahrzeug an, sodass wir jetzt wieder komplett mit Begleitfahrzeugen versorgt weiterrollen können.
Nach Abschluss der fünften von zehn Etappen blicken wir auf ereignisreiche Tage, etliche gemeinsam erfolgreich gemeisterte Schwierigkeiten und eine Vielzahl von äußerst schönen Momenten zurück, die uns mit der Zuversicht ausstatten, dass wir auch die kommenden Herausforderungen bestehen werden.
Jetzt freuen wir uns auf den wohlverdienten Ruhetag! Bonne nuit!
Emilie Endlich, Sophia Becker
Ende gut, alles gut: Ça roule!
19.07.2023
Etappe 4
Gleiten, Pech und Pannen in den Elsässer Weinbergen,
18.07.2023
Angesichts der bevorstehenden 150 Kilometer traten wir schon ab 8:30 in die Pedale. Eine Gruppe fuhr direkt nach Süden, die andere wollte noch kurz die sehenswerte Innenstadt der europäischen Hauptstadt besichtigen. Vor dem Münster stellten sie sich routiniert zu einem Gruppenfoto auf und waren sofort im Fokus mehrerer Linsen. Bereits auf den nächsten Metern meldete sich mit dem Pannenteufel ein treuer Begleiter in Form eines durchstoßenen Pneus. Dieses Malheur war schnell behoben, sodass sich nun alle Radfernfahrer*innen an dem schönen Lichtspiel, das sich im Blätterdach über dem Canal du Rhône au Rhin entfaltete, erfreuen konnten.
Daneben beflügelten uns der Anblick gemächlich dahindümpelnder Hausboote, schmucker Schleuserhäuschen und die durch den Ruhetag aufgeladenen Energiespeicher. Flugs waren von den am Vortrag noch bedrohlich wirkenden 150 Kilometern die ersten 30 dahingeschmolzen. Nach 56 Kilometern verließen wir die Treidelwege und richteten unsere Lenker auf die Vogesen. Das wachsame Auge konnte in dieser bezaubernden Landschaft die Spuren früherer Tragödien entdecken: Neben verschiedenen Bunkeranlagen wiesen Gedächtnistafeln und sogar umgewidmetes Militärgerät auf die schwierigen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich in der gar nicht so fernen Vergangenheit hin. Wie erbaulich war im Gegensatz dazu doch der Anblick der typisch elsässichen Weindörfer Ribeauvillé, Riquewihr und Kaysersberg, die sich wie auf einer Perlenkette auf unserer Route aneinanderreihten. Ebenso kontrastreich war nun auch das Streckenprofil, das inmitten dieser besonderen Kulturlandschaft Höhen und Tiefen für uns bereithielt. Manche der angehenden Randexpert*innen müssen noch an ihrer Fahrtechnik feilen, andere nun auch an ihren Fahrgeräten.
Unsere heutige Mittagspause verbrachten wir an der Nécropole nationale de Sigolsheim, einem wunderschön gelegenen Ort mit trauriger Geschichte. 1589 Grabmale zeugen von dem Verlust christlicher, jüdischer und muslimischer Soldaten aus den Kolonialregimentern, die hier ihr Leben lassen mussten.
Nach einem kurzen Stopp in Albert Schweitzers Geburtsort Kaysersberg fütterten wir unsere Kilometerzähler weiter und flogen von freundlichem Rückenwind unterstützt über Colmar, Eguisheim und Rouffach, wo wir nach 120 Kilometern noch eine letzte schnelle Verpflegungspause einlegten, unserem heutigen Tagesziel in Mulhouse entgegen.
Nach 151 Kilometern freuten wir uns neben dem Anblick unserer Unterkunft besonders auch darüber, dass unsere Begleitengel Michael Schwandner und Dieter Maigut unser Gepäck und unsere Verpflegung für unser heutiges Abendpicknick herbeigeschafft hatten. Ihnen gilt nach den Wirren der letzten Tage unser besonderer Dank!
Noah Seek, Amilie Dirkes
Ruhetag 1
Strasbourg: (Un)ruhetag,
17.07.2023
Heute konnten wir ausschlafen, da wir erst um 10 Uhr in unseren einheitlichen Radklamotten in einer geschlossenen Gruppe von 25 Radlern zum Europaparlament aufbrachen. Nachdem wir unsere Räder mit etwas Verhandlungsgeschick auf dem bestens gesicherten Gelände fein säuberlich aufgereiht abgestellt und die strengen Sicherheitskontrollen passiert hatten, erfuhren wir in einer sehr anschaulichen und kurzweiligen Führung Wissenswertes über die Arbeits- und Funktionsweise des Europaparlaments sowie über die diesem beeindruckenden Bauwerk zugrunde liegenden Gedanken der Architekten.
Nach der Führung radelten wir wieder in großer Formation zu unserer Unterkunft zurück, wo wir uns über den weiteren Ablauf des Tages und über die nächste Etappe austauschten. Ursprünglich sollten wir uns bis 22 Uhr bei unseren Begleitern zur Nachtruhe abgemeldet haben, doch diese Pläne wurden durch eine doppelte Hiobsbotschaft durchkreuzt: Keines unserer beiden Begleitfahrzeuge war mehr einsatzfähig. Unsere Begleitengel verbrachten also den ganzen Tag in Werkstätten und überlegten fieberhaft zusammen mit dem restlichen Betreuerteam wie wir uns aus dieser misslichen Lage wieder hinausmanövrieren konnten. Nach etlichen Telefonaten und manchen spontanen Hilfsangeboten aus der Heimat fanden wir die Lösung: Die Eltern eines unserer Mitradler stellen uns ab sofort ihren Familienwagen zur Verfügung und sorgen damit dafür, dass wir unseren Weg in die Provence fortsetzen können. Wir danken Ihnen aus tiefstem Herzen dafür.
Während die einen sich um die Krisenbewältigung kümmerten, verbrachten die anderen den Tag mit einem Regenerationsschläfchen, andere ließen es sich bei typisch französischem Essen gut gehen und wieder andere nutzten die Freizeit, um sich richtig zu entspannen.
Den Tag beendeten wir mit einer Krisenbewältigungssitzung und gehen nun mit dem guten Gefühl, diese Schwierigkeit überwunden zu haben, ins Bett, um für die Aufgaben des kommenden Tages gut gewappnet zu sein.
Jette Meinert
Etappe 3
Willkommen in Frankreich,
16.07.2023
Nachdem wir entgegen allen Vermutungen eine durchaus passable Nacht in dem Großschlafsaal mit 23 Personen verbracht hatten, konnten wir uns bei angenehm frischen Morgentemperaturen über eine wunderbar hergerichtete Frühstückstafel freuen und uns sofort darüber hermachen. Neben ausreichend Obst und Müsli konnten wir Butter und Marmelade auf von Frau Löffler selbst gebackenen Brötchen streichen. Im allgemeinen Gewusel von Packen, Taschen schleppen und die Unterkunft besenrein zu machen entdeckten wir auf einmal einen weiteren Radfahrer, dessen Trikot nicht von den Logos unserer Sponsoren geziert wurde, sondern weithin sichtbar den Namenszug seines Arbeitgebers trug: Mit Kristian Bauer schloss sich ein Journalist des Tour-Magazins unserer Gruppe an, der uns nun drei Tage begleiten wird.
Der Einstieg in die heutige Etappe fiel uns besonders leicht, da wir zunächst nur aus den luftigen Höhen unseres heutigen Nachtquartiers nach Pforzheim hinabrollen mussten. Mit geschicktem Wechsel von Einer- zur Zweierreihe durchquerten wir sicher den Stadtverkehr, passierten Straßennamen, wie Hügelstraße und Höhenweg, deren Name unser Programm für die nächsten Kilometer sein sollte.
Mit der Ankunft in Ettlingen hatten wir bereits sämtliche Anstiege des heutigen Tages gemeistert. Nun konnten wir unseren Blick weg vom Höhenprofil und hin zu kulturellen Highlights wie dem Schloss Ettlingen und dem ehemaligen Residenzschloss der Markgrafen von Baden-Baden in Rastatt lenken.
Die folgenden Pedalumdrehungen führten uns direkt zum Rhein, womit die deutsch-französische Grenze schon greifbar nahe war. Noch mussten wir uns gedulden und in südlicher Richtung dem mächtigen Grenzfluss bis Greffern folgen, wo unsere Begleitengel bereits ein wunderbares Mittagspicknick vorbereitet hatten.
Nach dieser willkommenen Stärkung konnten wir nun mit dem sicheren Gefühl, auch das heutige Tagesziel problemlos zu erreichen, die letzten 30 Kilometer bis zu unserer heutigen Unterkunft, der Jugendherberge „Les Deux Rives“ angehen. Der Schlusspunkt unser heutigen Etappe war das Überqueren der kunstvoll konzipierten Brücke, „La Passerelle des Deux-Rives“, womit wir nun auch in Frankreich angekommen waren.
Nun freuen wir uns auf die Licht- und Toninstallation „Fête du Son et de la Lumière“, die wir nach dem Sonnenuntergang vor dem Straßburger Münster bewundern wollen.
Nele Hütteman
Hitzeschlacht am Neckar,
15.07.2023
Nach einer wohltuenden Nacht stärkten wir uns für die Aufgaben des kommenden Tages: 98 Kilometer und 1450 Höhenmeter sollten am Ende des Tages auf unserer Habenseite stehen.
Nach dem obligatorischen Startbild traten wir pünktlich um 9 Uhr in die Pedale.
Schon auf den ersten Kilometern, die wir im malerischen Bibersgrund zurücklegten, trieben uns für Morgenstunden unerwartet hohe Temperaturen den Schweiß auf die Stirn. Mehrere Steigungen von 12 Prozent ließen unsere Laktatwerte im Gleichklang mit der Quecksilbersäule steigen. Das malerisch gelegene Örtchen Wüstenrot mit seinem Bausparmuseum passierten wir ohne Vertragsabschluss. Ohne Vorankündigung gesellte sich unser treuer Begleiter, der Pannenteufel, erneut zu uns: heute sollte es eine gerissene Kette sein, die den raschen Einsatz eines unserer Begleitengel erforderte. Im Anstieg nach Stocksberg hatte der zarte Antriebsstrang den rohen Kräften eines unserer Mitstreiter nichts entgegenzusetzen. Die lange Wartezeit nutzen wir, um unsere Wasservorräte bei einem hilfsbereiten Anwohner aufzufüllen.
Auf unserem weiteren Weg nach Bietigheim-Bissingen nutzten wir jede sich uns bietende Gelegenheit, um an kühlendes Nass zu gelangen: Supermarkttoiletten oder die Vorbereitungen auf eine Hochzeitsfeier nutzen wir geschickt.
Noch ein letzter Anstieg, und schon erblickten wir die liebevoll hergerichteten Tafeln für unser Mittagspicknick auf dem schattigen Vorplatz eines über Unterriexingen thronenden Friedhofes.
So gestärkt, gingen wir nun im sicheren Bewusstsein, auch das heutige Tagesziel zu erreichen, die verbleibenden 30 Kilometer an. Durch idyllisch gelegene Weinberge und über weitere steile Anstiege näherten wir uns der Lettenbrunnenhütte der Naturfreunde Pforzheim, wo uns ein Schlafsaal, jedoch nicht unsere Begleitfahrzeuge, erwartete: diese waren noch damit beschäftigt, frische Zutaten für unser heutiges Abendmahl zu besorgen.
Viele helfende Hände erschufen ein wahres Festmahl mit Gnocchi, frischem Salat und Gemüseauflauf.
Anschließend ließen wir die heutige Etappe Revue passieren und freuten uns über den unfallfreien und gelungenen Verlauf des zweiten großen Schrittes auf unserem Weg zum Mont Ventoux.
Hannes Kerschbaum
Etappe 2
An der Startlinie die erste Ziellinie erreicht,
14.07.2023
Zahlreiche Schüler, Lehrer, Eltern und Freunde verabschiedeten uns auf dem Schulhof. Nach bewegenden Ansprachen, von Fritz Körber und Schulleiterin Frau Keck machten wir uns nun, nach Monaten der Vorbereitung und des Trainings, tatsächlich auf den Weg zum sagenumwobenen Mont Ventoux.
Von Büchenbach führte unser Weg über Frauenaurach nach Cadolzburg, das Biberttal entlang nach Bruckberg, Katterbach und Ansbach. In der Residenzstadt konnten wir das Fahrrad eines unserer pannengeplagten Radler auf Vordermann bringen, sodass wir erst wieder in Crailsheim eine Fahrradwerkstatt für den Drahtesel unseres Sportsfreundes aufsuchen mussten.
Vorher wurden wir an der Grund- und Mittelschule Herrieden vom Schulleiter Werner Winter und Bürgermeisterin Dorina Jechnerer begrüßt und anschließend verköstigt, wofür wir uns herzlich bedanken.
Um 14 Uhr trafen wir Sportfreunde der Herrieder Aquathleten zu einem Gruppenbild vor der Stiftsbasilika und fuhren dann gemeinsam bis Feuchtwangen. Dort verabschiedeten wir uns und radelten in gewohnter Weise in zwei Gruppen gen Westen weiter. Mit ordentlich Rückenwind überschritten wir die 100-Kilometermarke und ließen uns auch von zahlreichen Pannen nicht aus dem Rhythmus bringen. Die sommerlichen Temperaturen ließen den Schweiß in Strömen rinnen, weshalb die von unseren Sportfreunden Peter und Gudrun Wala kredenzten Getränke uns besonders gut taten. Auch ihnen wollen wir auf unserem Weg herzlich danken.
So gestärkt, gingen wir nun in dem sicheren Wissen, dass wir die letzten gut 30 km auch noch packen würden. Bei herrlichem Sonnenschein, erträglichen Temperaturen und helfendem Rückenwind flogen wir unsere heutigen Etappenziel, dem idyllisch gelegenen Lemberghaus in den Wäldern hinter Schwäbisch Hall entgegen. Der letzte Anstieg wurde gemeinsam überwunden, sodass wir nach 143 Kilometern und 1450 Höhenmetern erleichtert und stolz auf die erste bestandene Bewährungsprobe zurückblicken können. Waren wir wirklich heute Morgen noch auf dem Schulhof des ASG gestanden?
Dem Küchenpersonal wurde schnell bewusst, dass 26 Radfahrer fünf Kilo Nudeln mit Salat und nachgereichtem Kartoffelsalat sehr zu schätzen wissen. So können Körper und Geist gestärkt die kommende Etappe nach Pforzheim angehen und jetzt die Bilder des Tages vor dem inneren Auge Revue passieren lassen. Gute Nacht!
Raphael Rogner
Etappe 1
Sponsorenparade,
08.07.2023
Heute galt es, unserem Unterstützer, Zweirad Stadler in Amberg, unseren Dank auszusprechen, was wir natürlich mit dem Fahrrad unternehmen wollten. Der Einladung zu dieser Generalprobe folgten vier von 23 angehenden Radexperten, die nach 170 Kilometern und 1200 Höhenmetern stolz auf ihre Leistung zurückblicken und den anstehenden Herausforderungen gelassener entgegenblicken können. Sie verdienten sich größten Respekt.
Dem spürbaren Gegenwind trotzten wir mit gleichmäßig rundem Tritt und inzwischen schon recht geübtem Windschattenfahren, sodass wir fahrplanmäßig unter der gleißenden Mittagssonne in Amberg einrollten.
Bei über 30° Celsius versorgten wir uns zunächst mit Bananen, Wasser und Apfelschorle, um unsere Energiereserven rechtzeitig aufzuladen.
Kurz darauf wurden wir von Herrn Stadler und seiner Frau äußerst herzlich in den Räumlichkeiten ihrer Firma empfangen und unterhielten uns angeregt über den Radsport, den Wert von Teamgeist, Zuverlässigkeit und Durchhaltevermögen. Nebenbei ließ uns Herr Stadler auch an seiner Lebenserfahrung teilhaben, wobei er uns auch deutlich zu verstehen gab, wie sehr er unser Projekt schätze.
Zum Abschied machten wie es nun gute Tradition ist, ein Gruppenbild, bevor wir unseren Aufenthalt in in Amberg auf dem belebten Marktplatz abrundeten uns nochmals für die Rückfahrt stärkten.
Jetzt war der Wind unser Freund und ließ uns locker über Hersbruck nach Lauf rollen, wo wir uns noch einmal stärkten.
Die letzten 30 Kilometer legten wir locker zurück und blicken nun auf eine in jeder Hinsicht gelungene Erfahrung zurück.
Christian Jechnerer
Trainingsfahrt, 11.06.2023
Heute trafen wir uns um 10 Uhr am ASG für eine Ausfahrt nach Ebrach. Das erste Highlight dieser Ausfahrt war die Wehrkirche in Hannberg bei Heßdorf. Die Befestigungsanlage um die Kirche wurde zwischen 1461 und 1486 errichtet, die Kirche selbst wurde jedoch schon 1384 erstmals urkundlich erwähnt.
Nach 27km hatten wir Höchstadt an der Aisch bereits hinter uns gelassen und legten einen zweiten Zwischenstopp ein, um das imposante Schloss Weissenstein in Pommersfelden zu bestaunen. Das um 1711 unter Lothar Franz von Schönborn errichtete Schloss wird auch heute noch genutzt. Neben Konzerten und Festivitäten wurde 2021 die Netflixserie „Die Kaiserin“ dort gedreht.
Über Burgebrach ging es dann weiter bis nach Ebrach. Dort besichtigten wir nach einer wohltuenden Pause im nahegelegenen Café Prälatur das renommierte Kloster Ebrach. Das 1127 gegründete Zisterzienserkloster umfasst neben der Klosterkirche und den Abteigebäuden auch mehrere Gärten. Weltberühmt ist die farbenprächtige Fensterrosette an der Westseite des Kirchenschiffs mit fast acht Metern im Durchmesser. Sie gilt als eine Weiterführung der Rosenfenster der Kathedrale Notre Dame in Paris. Wegen starker Verwitterung wurde sie im 19. Jahrhundert durch eine originalgetreue Kopie ersetzt, das Original befindet sich im Bayerischen Nationalmuseum in München. Das Kloster in Heilsbronn, welches wir bei einer unserer anderen Ausfahrten, wenn bisher auch nur von außen, betrachtet haben, ist ein Tochterkloster des Ebracher Klosters.
Auf dem Rückweg bot uns starker Gegenwind die Gelegenheit, unsere bereits eingeübte Radtechnik, hier speziell den Belgischen Kreisel, in der Praxis anzuwenden. Mit abwechselnder Führung „im Wind“ konnten wir als Gruppe viel Energie sparen und kamen gut voran. Eine Erlanger Seniorenradgruppe zollte uns dabei ihren Respekt. Bei sämtlichen Begegnungen erweckten wir durch unseren gemeinschaftlichen und einheitlichen Auftritt großes Interesse, beantworteten die von großem Interesse zeugenden Fragen und beschrieben gerne unser Projekt.
Dann war es dann so weit: Nach 80km geriet im beschaulichen Dippach die untere Kettenrolle eines Schülers in die Speichen, wodurch das Schaltwerk so stark beschädigt wurde, dass an eine Weiterfahrt nicht mehr zu denken war. Doch dank unserer perfekten Kommunikationsmöglichkeiten konnte seine Familie informiert und er anschließend im schönen Steigerwald aufgelesen werden. Wir drücken ihm die Daumen, dass sein Rad schnell repariert werden kann.
Unsere weitere Strecke führte uns das Allbachtal entlang über Mühlhausen nach Höchstadt an der Aisch, ab wo wir dann unseren Spuren des Hinweges nach Erlangen folgten. In Buch, zirka 15 Kilometer vor dem Tagesziel, konnte eine Teilnehmerin leider aufgrund von sie schon seit Längerem heimsuchenden Rückenschmerzen die heutige Etappe nicht beenden. Sie konnte jedoch ebenfalls ihre Eltern kontaktieren und sich abholen lassen. Wir wünschen ihr rasche Genesung! Kurz nach 17 Uhr beendeten wir unsere Ausfahrt nach ca. 120 km und 620 Höhenmetern, etwas erschöpft, aber erneut um einige Erfahrungen und Eindrücke reicher und können auf einen schönen Tag auf dem Rad zurückblicken.
Hannes Kerschbaum
Trainingsfahrt, 01.06.2023
Heute verließen wir die uns inzwischen wohlbekannten Trainingstrecken Richtung Norden und machten uns auf den Weg nach Süden, in die Münsterstadt Heilsbronn.
Die Sonne strahlte bereits vom blauen Himmel, als wir uns um 9:30 Uhr vor der Schule versammelten. Die Vorfreude auf die bevorstehende Tour war spürbar und die Stimmung unter den Teilnehmern bestens.
Durch die idyllische Landschaft führte unser Weg über Steudach nach Hauptendorf, Burgstall, Tuchenbach und Seukenbach, bis wir bei noch frischer Morgenluft die Kulisse von Cadolzburg erblickten. Dort bot sich die Gelegenheit für eine kurze Verschnaufpause und ein Gruppenbild vor der imposanten Burg.
Nach der kurzen Rast verlieh uns ein angenehmer Rückenwind zusätzlichen Schwung, der jedoch in Böllingsdorf vom Pannenteufel in Form eines platten Reifens jäh unterbrochen wurde. Mit vereinten Kräften und dem nötigen Know-how konnte schnell ein neuer Schlauch eingesetzt und die Fahrt nach Heilsbronn fortgesetzt werden.
Auch solche Erfahrungen wappnen uns für die große Tour in die Provence.
Wenige Pedalumdrehungen später erreichten wir schon unser heutiges Ziel - das Eiscafé Franco in Heilsbronn. Das idyllisch an einem kleinen Weiher gelegene Café bot die perfekte Kulisse für die wohlverdiente Pause.
Bei leckerem Eis und anderen Köstlichkeiten, zu denen wir von unserem Begleiter Benny eingeladen wurden, tauschten wir unsere Eindrücke aus und tankten in der Sommersonne Kraft für die anstehende Rückfahrt.
Zunächst verlief alles reibungslos, doch dann schwanden bei einer Teilnehmerin zunehmend die Kräfte, sodass wir heute entschieden, dass es wohl besser für sie sei, sich in Begleitung einer weiteren Schülerin in Cadolzburg abholen zu lassen. Dies soll jedoch für das weitere Gelingen kein Problem darstellen. Wir sammeln jetzt noch Erfahrungen und lernen weiterhin energieeffizient in der Gruppe zu radeln, uns ausreichend mit Flüssigkeit und Energie auf der Strecke zu versorgen, sodass wir mutig unsere Herausforderung im Juli angehen können.
Gegen 14:40 Uhr kehrten wir zufrieden nach fast 100 Kilometern und 775 Höhenmetern in den Beinen zurück und können zu Recht stolz auf unsere Leistung sein. Die Rennradtour nach Heilsbronn hat uns nicht nur sportlich herausgefordert, sondern auch die Schönheit unserer Heimat gezeigt und den Teamgeist gefördert.
Die 94 Kilometer lange Strecke mit 775 Höhenmetern stellte eine erste wirklich sportliche Herausforderung dar, die jedoch von den Teilnehmern nach 4 Stunden und 10 Minuten mit Bravour gemeistert wurde.
Wir freuen uns bereits auf die nächste Ausfahrt.
David Reinholz
Trainingsfahrt, 25.05.2023
Heute trafen sich um 16:00 Uhr vor dem ASG fünf tapfere angehende Radexperten zu einer Trainingsfahrt, bei der unter anderem noch einmal Handzeichen und das Radfahren in der Gruppe geübt werden sollten. Bei sonnigem Wetter fuhren wir vom ASG aus über Büchenbach, Steudach und Niederndorf nach Herzogenaurach, wo wir die schöne Innenstadt bewundern konnten. Auch der Rückweg, welcher über Haundorf und Häusling führte und auf dem wir einen kurzen Zwischenstopp für ein Foto vor dem Adidas Spikes Building machten, verlief entspannt und ohne Pannen oder Stürze. Nach knapp 30 Kilometern beendeten wir unsere kleine Feierabendtour, die wieder dazu beigetragen hat, dass wir uns routinierter in der Gruppe auf dem Rad bewegen.
Amelie Dirkes
Trainingsfahrt, 22.05.2023
Heute traf sich unser P-Seminar "Radfernfahrt" zu einer weiteren Trainingsfahrt. Zunächst machten wir unser obligatorisches Gruppenfoto - jetzt in den neuen Radklamotten!
Bei sonnigem Wetter radelten wir dann durch die engen Straßen Alterlangens in Richtung Möhrendorf. Auf den breiten Radwegen haben wir gleich den sogenannten "Belgischen Kreisel" geübt, eine Formation, bei der sich jeweils die vorderste Person nach kurzer Zeit zurückfallen lässt, damit jeder einmal dem Fahrtwind in der Spitzenposition ausgesetzt ist. Die nachfolgenden Radler kommen im Windschatten mit weniger Energieaufwand voran, was auf unserer großen Tour dazu beitragen soll, dass wir mit genügend Kraftreserven am jeweiligen Ziel ankommen werden.
Über Baiersdorf, Hausen und Forchheim führte unsere Strecke auf Radwegen zum beschaulichen Dorfweiher im Ortskern von Pautzfeld, wo wir ein paar Pedalumdrehungen vor unserem heutigen Wendepunkt leider einen kleinen Sturz zu verzeichnen hatten. Bis auf ein paar Abschürfungen, einem besser durchlüfteten Trikot und einem verbogenen Schaltauge ist jedoch nichts passiert. Wir sehen, wie wichtig unsere Vorbereitungstouren sind, damit wir routiniert und sicher unsere Radfernfahrt am 14. Juli angehen können.
Die Rückfahrt verlief zügig, sodass wir nach gut 50 Kilometern mit einer geringen Verspätung und den letzten Sonnenstrahlen wieder in der Dompfaffstraße angekommen sind.
Noah Seek
Trikotvergabe, 11.05.2023
Heute war es endlich soweit: Die Trikots, die wir ab jetzt bei unseren Trainingsfahrten und dann natürlich auf der großen Tour tragen werden, sind angekommen. Damit hat unser Projekt einen wichtigen Meilenstein erreicht. Mit großer Freude öffneten wir gespannt zwei riesige Kartons, die bis zum Rand mit der eigens für unser Projekt gestalteten Radsportkleidung gefüllt waren.
Wir entdeckten darin Trikots, Hosen, Socken, Windwesten, Jacken, Beinlinge, Armlinge, Handschuhe und Kappen, alle sorgfältig mit den kreativen Logos unserer Sponsoren bedruckt.
Daneben findet man auf den Radklamotten auch den "Vitruvianischen Menschen" von Leonardo DaVinci, stellvertretend für die Epoche der Renaissance, die Petrarca 1336 mit seinem Aufstieg zum Ventoux auch eingeläutet hat: Bis dahin war der Mensch der Natur nicht zum Zeitvertreib begegnet, sondern um sie entweder zu unterwerfen, sie z.B. urbar zu machen oder zu strategischen Zwecken. Informationen zu unserem Projekt, die Start- und Zielkoordinaten, unseren Leitspruch "le bonheur est la seule chose qui double quand on le partage" (Glück allein vermehrt sich, wenn man es teilt), den Namen unserer Schule usw. kann man auch entdecken, wenn man sich die Mühe macht, da Vincis Handschrift zu entziffern.
Der hellblau/weiße Grundton soll das namensgebende Luftige unseres Ziels, des "windigen Berges" (mons ventosus) darstellen, ebenso wie die bei genauem Hinsehen erkennbaren wellenförmigen Linien, die die Radklamotten durchziehen. Die rosa Farbtöne sind eine Abwandlung der ursprünglich lavendelfarbigen Anspielungen auf die für unsere Zielregion typischen Farben, die das Trikot der pandemiebedingt ausgefallenen Tour von 2021 zieren.
Nachdem die Kleidung ausgepackt war, begannen wir sie sorgfältig zu sortieren, da es jetzt kein Durcheinander geben sollte. Artikel, Größen, Hosen mit Sitzpolstern für Männer und Frauen, alles wurde sorgfältig geordnet, bevor wir nacheinander unsere Ausrüstung erhielten. Mit jedem Kleidungsstück, das wir in Empfang nahmen, wurde uns bewusst, dass wir uns einem großen Abenteuer näherten.
Die Trikots sind nicht nur ein modisches Statement, sondern symbolisieren auch den Fortschritt unseres Projektes. Im Vergleich zu den ersten Ausfahrten fühlen wir zunehmend, dass die große Herausforderung, die wir annehmen wollen, näher rückt. Als Gruppe wollen wir uns noch weiterentwickeln und gemeinsam auf dieses aufregende Unterfangen hinarbeiten.
Unsere Vorfreude auf die bevorstehende Radfernfahrt nach Frankreich wächst und wir freuen uns schon darauf, unsere neuen Outfits bei den nächsten Ausfahrten zu präsentieren und als Team wahrgenommen zu werden.
Daniel Reinholz
Trainingsfahrt, 04.05.2023
Am Nachmittag des 04.05. trafen wir uns für eine weitere Trainingseinheit vor der Schule. Zunächst wies uns Herr Jechnerer nochmals darauf hin, dass wir dringend Begleitpersonen bzw. -Fahrzeuge für unsere große Fahrt im Juli benötigen und danach suchen sollten. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto fuhren wir auf den Pausenhof der Schule, um dort unter der Anleitung von Herrn Jechnerer einige praktische Übungen durchzuführen, die für die Sicherheit in einer großen Gruppe von Radfahrern essenziell sind.
Zuerst versuchten wir zu zweit so nah aneinander zu fahren, dass sich Arme und Lenker berühren. Diese Übung ist wichtig, da man sich sonst eventuell erschrecken würde, wenn man sich während einer Fahrt in Zweierreihe aus Versehen nahekommt. Um das Ganze noch zu vertiefen, sollten wir danach Arm in Arm nebeneinander herfahren. Beides hat für das erste Mal schon ganz ordentlich funktioniert!
Als letzte Aufgabe sollten wir auf dem Pausenhof alle in einer geraden Linie fahren und uns dabei nach hinten umschauen. Die Herausforderung dabei war, trotz des Blickes nach hinten in einer geraden Linie weiterzufahren. Dies zu beherrschen ist vor allem beim Abbiegen sehr wichtig. Zwar hat das noch nicht bei allen so gut geklappt, wir denken aber, dass es uns durch mehrmaliges Üben schnell deutlich leichter fallen wird, die Spur in solchen Situationen zu halten.
Nach den Übungen fuhren wir in einer Reihe durch Alterlangen zum Möhrendorfer Weg. Auf dem Weg dorthin passierten gleich zwei kleinere Unglücke. Nachdem ein Schüler abrupt abbremsen musste, prallte sein Hintermann gegen ihn und beide stürzten. Außerdem platzte der Schlauch eines anderen Schülers. Nach kurzem Warten entschlossen wir uns als Gruppe, weiterzufahren, während zwei Schüler versuchten, den kaputten Schlauch zu wechseln. Trotzdem blieben wir in der Nähe und übten auf dem Möhrendorfer Weg zwischen St. Johann und Möhrendorf erneut das Slalomfahren mit vier Metern Abstand zum Vordermann. Das funktionierte schon viel besser als beim letzten Mal.
Gegen 17:15 Uhr fuhren wir dann zur Schule zurück, wo sich einige von uns entschieden, Herrn Jechnerer noch auf einer kleinen anschließenden Tour zu begleiten. So starteten wir kurz darauf zu sechst in eine „Heimbring-Runde“ von Erlangen über Möhrendorf und Baiersdorf durch den Wald nach Röttenbach. Hier endete die Übungsfahrt für uns, die insgesamt zwar nicht ohne Zwischenfälle verlief, aber dafür umso mehr wichtige Erfahrungen mit sich brachte.
Jule Baier, Janis Fröhlich
Am Donnerstag, den 27.04, hat sich unsere Gruppe vom P-Seminar "Radfernfahrt" um 16 Uhr vor dem Haupteingang des ASG getroffen. Dort haben wir zunächst ein Gruppenfoto gemacht. Anschließend hat Herr Jechnerer mit uns noch einmal Handzeichen zur Kommunikation auf dem Rennrad besprochen und auf Wichtiges hingewiesen.
Nach der Theorie sind wir dann aber losgeradelt. Vom ASG konnten wir in den engen Straßen mit ihren vielen Kreuzungen in Alterlangen die oben genannte Theorie in die Praxis umsetzen und durch eifriges Rufen und Zeichengeben sicher zum Radweg nach Möhrendorf gelangen. Radfahren in der Gruppe will geübt sein!
Dort haben wir eine Übung gemacht, um ein besseres Verständnis für die Geschwindigkeit und den Abstand zu den Fahrern vor uns zu erlangen. Wir sind dazu in langsamem Tempo mit jeweils vier Metern Abstand zueinander eine gerade Strecke gefahren. Dabei musste der Hinterste durch sämtliche Fahrer vor ihm Slalom fahren bis er ganz vorne angelangt war. Das haben wir solange wiederholt, bis jeder einmal dran war und die Abläufe besser verinnerlicht waren. Mit jedem Durchgang wurde die Gruppendynamik und das Verständnis verbessert. Um pünktlich zum Schulschluss um 17:15 Uhr wieder am ASG zu sein, haben wir uns schließlich auf den Rückweg gemacht und einen weiteren Schritt auf unseren langen Weg zum Mont Ventoux zurückgelegt.
Jette Meinert
Trainingsfahrt, 27.04.2023
Trainingsfahrt, 29.09.2022
Am diesjährigen Wandertag, dem 29. September, startete das P-Seminar „Radfernfahrt“ mit der ersten Ausfahrt. In Begleitung von Herrn Jechnerer und Frau Löffler machten wir uns gemeinsam auf den Weg nach Forchheim.
Bevor es losging, absolvierten wir erste kleine Übungen zum richtigen Fahren in der Gruppe. Wir lernten dabei die Handzeichen der Radfahrer kennen und wie wichtig es ist, Kommandos durch lautes Rufen weiterzugeben.
Dann ging es auch schon los. Ohne große Komplikationen und bei tollem Wetter kamen wir nach gut einer Stunde vor dem schönen Fachwerkgiebel des Rathauses und der Kaiserpfalz in Forchheim an.
Dort pausierten wir für eine dreiviertel Stunde, um uns mit Eis oder Gebäck zu stärken.
Anschließend traten wir wieder den Heimweg an, auf dem wir unter anderem auch das Slalomfahren durch die Gruppe übten. Bevor wir losfahren konnten, hatten wir noch eine Panne zu beheben, die für die angehenden Radexperten jedoch kaum ein Problem darstellte. Nach einer halben Stunde war der Schlauch „schon“ ausgewechselt und das ganze Team konnte sich wieder voller Motivation auf den Rückweg machen.
Nach einer Stunde kamen wir glücklich, aber auch erschöpft an der Schule an.
Fest steht, so eine Fahrt klappt nur, wenn man als Team agiert und viel übt. Das und vieles mehr haben wir gelernt und freuen uns schon auf weitere Ausfahrten.
Emilie Endlich